Waldbestattungen

Letzte Ruhe
unter Bäumen

Die Waldbestattung gehört zu einer der beliebtesten Arten der Naturbestattungen.

Naturverbundene Menschen mögen die Vorstellung, am Wurzelwerk eines Baumes beerdigt zu werden. Die verstorbene Person wird am Fuße eines frei stehenden Baumes beigesetzt. Die Beerdigung erfolgt in einer biologisch abbaubaren Urne, die sich in der Erde auflöst und den Baum so mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt. Die Vorstellung, unter der Krone des Baumes seine letzte Ruhe zu finden und mit der Asche den Baum gedeihen zu lassen, schenkt vielen Menschen Kraft und Zuversicht.

Die Waldbestattung

Nachhaltig
und friedlich

Immer mehr Menschen hegen den Wunsch, nach ihrem Ableben mit der Natur eins zu werden und unter Bäumen in Frieden zu ruhen.

Die recht neue Form der Beisetzung in einem Baumgrab hat erst seit der Wende zum 21. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung gewonnen. In Bestattungswäldern bieten sich verschiedene Optionen: Die Anschaffung eines eigenen Grabplatzes für eine Urne oder sogar eines ganzen Familienbaums ist möglich und manche Bäume können mit Namensschildern versehen werden, um den Verstorbenen zu ehren. Ein zentraler Abschiedsort ist in den meisten Bestattungswäldern ebenfalls vorhanden, um die Trauernden zu unterstützen.

In der Stille des Waldes verzichtet man bei einer Waldbestattung bewusst auf Grabsteine, Grabschmuck, Kränze, Sträuße und Kerzen. Dies bewahrt den natürlichen Zustand des Waldes, während die Natur in dieser Form die Pflege des Grabes übernimmt. Für diejenigen, die eine Beisetzung im Wald in Erwägung ziehen, ist die Erreichbarkeit für die Hinterbliebenen ein zu bedenkender Aspekt, da viele Ruheforste außerhalb städtischer Gebiete liegen.

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Ablauf der
Waldbestattung

Am Anfang steht
die Kremation
Beisetzung
im Wald

Im Rahmen einer Waldbestattung erfolgt die Einäscherung des verstorbenen Menschen im Krematorium. Angehörige und enge Freunde haben die Möglichkeit, bei der Kremation anwesend zu sein, um Abschied zu nehmen.

Bei der Bestattung im Wald wird die Asche der verstorbenen Person am Fuße eines ausgewählten Baumes beigesetzt. Die Wahl des Baumes und der Grabstelle kann entweder zu Lebzeiten von der oder dem Verstorbenen selbst getroffen werden oder nach dem Ableben von den Angehörigen erfolgen.

Am Tag der Beisetzung versammeln sich die Hinterbliebenen am Eingang des Waldes oder einem bestimmten Treffpunkt. Dort begrüßt ein Förster, Trauerredner oder Geistlicher die Anwesenden. Gemeinsam begibt sich die Trauergemeinschaft zum ausgewählten Baum und der gewählten Grabstelle. Hier haben Hinterbliebene die Möglichkeit, Worte der Erinnerung, des Abschieds und der Wertschätzung zu teilen. Musikstücke und Gedichte können ebenfalls Teil der Zeremonie sein.

Danach wir die Urne behutsam am Fuße des ausgewählten Baumes platziert, während die Trauernden Blumen oder Erde als Zeichen des Abschieds hinzulegen können. Eine Zeit der Stille und des Gedenkens folgt, um in Ruhe Abschied zu nehmen. Im Anschluss kann eine Abschiedsfeier stattfinden.

Vor- und Nachteile
einer WALDestattung

Vorteile

Friedliche Ruhestätte

  • Verstorbene können am Fuße eines Baumes bestattet werden, was eine enge Verbindung zur Natur schafft.

Nachhaltigkeit

  • Die Waldbestattung ist ökologisch nachhaltig, da sie den natürlichen Kreislauf respektiert.

Keine Grabpflege nötig

  • Es wird bewusst auf Grabsteine, Grabschmuck, Kränze, Sträuße und Kerzen verzichtet. Dadurch bleibt der natürliche Zustand des Waldes erhalten, während die Natur die Verantwortung für die Grabpflege übernimmt.

Individuelle Anmutung

  • Die Urnenbeisetzung im Wald bietet eine naturnahe Atmosphäre. Umliegende Gräber sind für Betrachter unsichtbar, was einen besonderen Charme verleiht.

Kostengünstige Alternative

  • Im Vergleich zu traditionellen Bestattungsarten können Waldbestattungen kostengünstiger sein.

Nachteile

Einäscherung erforderlich

  • Die Beisetzung in Waldgebieten erfordert die vorherige Kremation des oder der Verstorbenen.

Begrenzte Möglichkeit individueller Gestaltung

  • Die Naturbelassenheit der Grabstelle bedeutet, dass individuelle Verschönerungen, Bepflanzungen oder Verzierungen oft nicht möglich sind.

Begrenztes Angebot

  • Nicht alle Regionen oder Waldgebiete erlauben Waldbestattungen. Die Verfügbarkeit kann regional stark variieren.

Eingeschränkte Wiederfindbarkeit

  • Besonders für ältere Angehörige kann es schwierig sein, die Grabstelle im Wald wiederzufinden, da markante Merkmale fehlen können.

Oft schwere Erreichbarkeit

  • Die Wege zur Beisetzungsstelle können unwägbar und dadurch gerade für ältere Menschen schwerer zu erreichen sein.

Grabinfos

individuelle Baumbestattung

Bei einer Baumbestattung ist es möglich, zwischen unterschiedlichen Grabarten für die Beisetzung der Urne zu wählen:

EINZELBAUM UND PARTNERBAUM

Die Einzel- oder Partnerbäume sind speziell für einzelne Personen vorgesehen oder für zwei Menschen, die sich sehr nahestanden.


FAMILIENBAUM UND FREUNDSCHAFTSBAUM

Unter einem Familien- oder Freundschaftsbaum können unterschiedlich viele, meist zwischen zehn und zwölf Personen beigesetzt werden. Die gemeinsame Bestattung ist auch möglich, wenn kein Verwandtschaftsverhältnis besteht. Viele Eheleute mögen den Gedanken, dass sie nach dem Tod einen Platz nebeneinander haben. Aber auch generationsübergreifend schafft der Familienbaum eine bleibende, tiefe Verbindung zwischen den Generationen.

GEMEINSCHAFTSBAUM

Ebenso wie bei einem Familien- oder Freundschaftsbaum können an einem Gemeinschaftsbaum unterschiedlich viele Beisetzungen – meist zwischen zehn und zwölf – erfolgen, jedoch erwerben Sie hier nur einzelne Plätze. Sie haben keinen Einfluss darauf, wer ebenfalls an diesem Baum beigesetzt wird. Die Anzahl der Urnen ist dabei abhängig von Alter, Art und Größe des Baumes.

Häufig
gestellte fragen

Wo sind Wald- bzw. Baumbestattungen möglich?

In Deutschland haben sich in den letzten Jahren spezielle Bestattungswälder entwickelt, die für Wald- oder Baumbestattungen zugelassen sind. Es gibt inzwischen mehr als 150 Bestattungswälder, in denen eine Wald- oder Baumbestattung erlaubt ist.
Diese Wälder bieten unterschiedliche Bestattungsmöglichkeiten, darunter Einzelbäume, Familienbäume und Gemeinschaftsbäume.

Wie läuft eine Baumbestattung ab?

Eine Urnenbeisetzung auf einem klassischen Friedhof unterscheidet sich vom Ablauf her nicht wesentlich von der Baumbestattung. In beiden Fällen wird der oder die Verstorbene nach der zweiten Leichenschau zunächst im Krematorium eingeäschert. Nach der Kremierung wird die Asche der verstorbenen Person bei der Baumbestattung in einer Urne in der Nähe des Wurzelwerks eines Baumes beigesetzt.

Wie finde ich das Baumgrab wieder?

Das Baumgrab als solches ist bereits zwei bis drei Wochen nach der Beisetzung nicht mehr als Grab zu erkennen. In der Regel haben Waldfriedhöfe deshalb Lagepläne bereitliegen, die aufzeigen, wo der Baum mit entsprechender Namensplakette am Baum wiedergefunden werden kann.

Darf ich das Baumgrab schmücken?

Leider dürfen Baumgräber nicht mit Kerzen, Steinen oder Blumen geschmückt oder speziell bepflanzt werden. Die Natur übernimmt an dieser Stelle den Schmuck der Grabstelle und lässt das Grab bereits nach wenigen Wochen nicht mehr als Grab erkennen.

Was kostet eine Baumbestattung?

Die Kosten für eine Baumbestattung beginnen bei ca. 1.000,– €. 
Die Auswahl der Grabstätte für eine Beisetzung am Wurzelwerk eines Baumes beeinflusst die Bestattungskosten. Bäume mit guter, leicht erreichbarer Lage, an Lichtungen und eindeutigen Wegen schlagen oft mit höheren Kosten zu Buche. Ebenfalls macht es einen Unterschied, ob die Wahl auf einen Einzel- oder auf einen Gemeinschaftsbaum fällt. Zusätzlich fallen Kosten an für die Leichenschau, die Kremierung, die Sterbeurkunde, den Bestatter oder die Bestatterin und die Dienstleistungen des Bestattungsinstituts. Dazu gehören unter anderem die darin enthaltenen Produkte wie der Sarg, die Urne und die Trauerfeier, die je nach Wunsch unterschiedlich groß ausfallen kann.

Deine Seele ruht nun im Schoẞ der Natur, wo alles beginnt und endet.

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